Brachland 7: Dominik Lipp & Urs Sigrist

Abwarten und Tee trinken:


Dominik Lipp

Dass der Kopf nicht brach 
Und wie es um die Kamelie steht.

Brach ein unbestellter Becher entzwei-
Der Grenzen brachen viele einher.
Alte Kamelien weichen 
Um den neuen ihren Sinn zu geben.

Und wieder brechen sie aus-
Einander brachen vorher zwei.
Barsche brachen nicht.
Sie sind frei von Idiotie.

Mit dem letzten Sonnenstrahl geht es Bachab
Wo steckt das was wir Verstand nennen?
Vier Gramm sollten es schon sein
Silbrige Nadeln zeigen ihren Flaum.

Meine Frisur kann Brache sein
Ich liege auch brach daher-
Der Specht klettert um den Baum
Bis das Wasser nicht ganz kocht.

Bewusstes brachen an 
Fliessenden neuen Wegen.
Das Licht bricht ins Wasser
Es entfalten sich die Blätter.

Was soll ich also tun
Miten Kohlen der verbrannten Brache?
Wenn die Nadeln erklingen
Hallen die güldenen Saiten im Kanon.

Mit dem brachliegenden Tag
Fang ich jetzt nichz mehr an-
Ich erwarte eine Schneeflocke
In meiner Teetasse.



Ganzer Text von Urs Sigrist:

Brachland:

Was war dies für ein intensives Jahr!
Begonnen hab ich das künstlerische Novum mit der Mitgliedschaft der Kunstregion Sursee.
Alt bekannte Gesichter mit ach so vielen Geschichten.
Eben noch die Gebäude in Noseland rückgebaut und den Aushub zugeschüttet.
So folgte Schlag auf Schlag die Ausstellungsquatrophonie.
Der Kunstmarkt in Sursee ein voller Erfolg,
wehende Fahnen in Sursee realisiert in einer Guiriliaaktion,
 scho wyder kunscht mit betonierten auto’s
und noch die bruder klaus bildinstallation in der turbine in giswil.
Zuguterletzt

Pause

Nun Ausgelaugt,
verbraucht,
abgemergelt wie das letzte Werk.
Brach liegt nun meine Fantasie,
nichts geht mehr.
Kein strich kommt mehr aus meiner künstlerischen Hand.
Nada.
Wo ist sie geblieben meine Inspiration?
ist auch sie auf reisen gegangen?
Ausgerissen.
Ausgebüxt!
Brach liegt mein Wirken.

Pause

Gerade just hineingeflogen,
meine auch so geliebte Ausstellung unter freien Himmel im Königreich von Noseland.
Auch welch Wonne, nun endlich kann ich wieder  mein Schaffen präsentieren.
Aber auch du Schreck, das Thema gerade jetzt.
Brachland im Noseland.
Meine Fantasie wird gebraucht!
Oder auch nicht, etwas Vorstellen wo über meine Vorstellungskraft liegt.
Welch geiler Scheiss.
Aber jetzt wo ich aus dem vollen Schöpfen könnt und wer’s auch nur ein Hirngespinst,
liegt bei mir, im Kopfe drin, das Land ganz brach.
Keine Sorge sag ich mir,
die Fantasie kam schon immer und immer wieder.

Doch schon mehr als 60 Tagen zähl ich nun,
2 Monate sicher pur,  nur Natur und Eppe Flut.
Länger weg , noch auf Reisen, meine Fantasie.
Und schon wieder ein mail.
Der König Bruno ganz  höchst Hochwürden und erlässt einen weiteren Aufschub von sage und schreibe 10 vollen Tagen.
Mir wird ach und bang.
Und was tun, wenn meine Fantasie noch nicht heimkehrt.
Ich geh und öffne meine atelier Türe und schrei hinaus......
Fantasie komm heim,
komm heim – aus voller Kehle.......
lass mich nun nicht allein.
Doch nun lieg ich brach.
Nichts zu tun.

Pause

Nochmals lese ich die Ausschreibung ganz genau.
Tief in mich gehe ich,
bin voll inne.
Meine Schaffenskriese kommt doch genau im richtigen Moment,
ich bin ich,
und du bist Du,
Brachland ach du heilige Kuh!
Ich bringe mich,

Pause

Aber wann ist die Ausstellung,
nochmals 60 Tage,
und dann wenn oh Schreck die Fantasie zurückkehrt,
geh ich alleine,
oder nehm ich sie mit?
Egal.

Wenn sie kommt, lass ich sie raus,
in 80 Tagen um die Welt,
viel erlebt,
so soll sie sprudeln und erzählen,
und ich mach auf Brachland,
so passt auf jedem Fall

Pause

Mein text passt auf jedem fall!





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